In einem
spannungsgeladenen Rennen in Frankfurt holt sich Manuel Schwartz, mit einer(!)
Hundertstelsekunde Vorsprung, die Goldmedaille über 1500m.
Sonntag 14.15 Uhr
steht Manuel Schwartz vom Laufteam KSG Gerlingen hellwach und hungrig an der
Startlinie. Das Frühstück war dürftig und ist lange her, das Mittagessen fällt
aus: „Auf die Plätze“, „Peng!“, der Startschuss schreckt auch die letzten
Langschläfer in der Frankfurter Leichtathletikhalle auf. 15 Hundertstelsekunden
später sprinten die U18 Läufer über 1500m schon im Pulk in die Kurve. Wer
schnell reagiert ist weiter vorne. Körper- und Armeinsatz ist strikt verboten
denn, es gilt des Gegners Chancen zu wahren und ihn ohne Beeinträchtigung zu
schlagen.
Direkt nach dem Start
löst sich eine vierköpfige Gruppe – alle drei Titelapiranten, und Manuel, der
gerne auch eine Medaille hätte, laufen die 200m-Runden, in relativ moderatem
Tempo: „Platz 1 ist viel zu weit weg.... aber vielleicht reicht´s für eine Medaille?“,
war die hoffnungsvolle Formulierung vor dem Rennen. Die 1000m wurden in 2:52min
passiert, jenseits der 21 km/h, plötzlich kam die Attacke des Läufers aus Mainz
und das Verfolgerfeld musste sich strecken um mitzukommen, hielt aber trotz der
Tempoverschärfung Anschluss. 300m vor Schluss tat sich die Lücke zwischen dem
Mainzer Sven Wagner und seinen drei Verfolgern auf. Manuel musste reagieren,
überholte sogar in der Kurve seine beiden Vorläufer, nahm den längeren Weg auf
sich, um nicht weiter Boden zu verlieren, und versuchte die inzwischen fünf
Meter große Lücke wieder zu schließen. Langsam pirschte er sich während der
letzten 200m in fliegendem Sprint heran, 61,0 sek. standen für die letzten 400m
zu Buche, und dann sollte auf der kurzen Hallengeraden von ca. 50m alles ganz
schnell gehen. Manuel lief auf Bahn zwei auf, sein Gegner hielt dagegen, Seite
an Seite spurteten sie dem Ziel entgegen. Kopf an Kopf hatte jeder den anderen
im Blick und auch über dem Zielstrich stand für das Auge kein Sieger fest. Mit
einem hauchdünnen Vorsprung von einer hundertstel Sekunde entschied die
elektronische Zeitmessung das Rennen für Manuel. Knapper geht‘s nimmer!
Herzlichen
Glückwunsch.
(rs)
(rs)